Rollstuhlbasketball

Rollstuhlbasketball

Rollstuhlbasketball zählt seit seiner Einführung bei den Paralympischen Spielen 1960 zu den Kernsportarten des Wettbewerbs. In Analogie zum traditionellen Basketball messen sich auch hier zwei Teams, bestehend aus jeweils fünf Spielerinnen und Spielern, in ihrer sportlichen Leistungsfähigkeit und Teamstrategie.

Auch in Bremen kann jetzt Rollstuhlbasketball gespielt werden

Mit dem Rollstuhlbasketball-Angebot in der Schule in der Vahr, für das die Planungen im Jahr 2023 begonnen haben und das im Juni 2024 gestartet ist, hat Bremen ein Sportangebot für Menschen mit und ohne Behinderung hinzugewonnen. Gleichzeitig ist es eine Premiere, weil Menschen aus Bremen, die Rollstuhlbasketball spielen wollten, das nächste Angebot bis dato erst kurz hinter der Landesgrenze Bremen/Niedersachsen, beim TSV Achim, gefunden hatten.

Jeden Freitagabend treffen sich in der kleinen Sporthalle der Schule In der Vahr aktuell neun Menschen zum Rollstuhlbasketball-Training. Unter Anleitung von Trainerin Aisa Eskandarifard lernen die Teilnehmenden, gleichzeitig mit Rollstuhl und Basketball umzugehen, Pässe zu spielen und Körbe zu werfen. Aisa Eskandarifard ist vor etwa drei Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen und hatte bereits in ihrer Heimat als Rollstuhlbasketball-Trainerin gearbeitet, unter anderem für die iranische Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Frauen.

Beim Rollstuhlbasketball-Training in der Schule in der Vahr steht nicht der Leistungssport im Fokus, vielmehr geht es darum, Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen, die Spaß an Bewegung und dem Sport haben. Von den Teilnehmenden am Training sind manche auch im Alltag auf den Rollstuhl angewiesen, manche legen den Fokus eben auf den Sport und den Spaß.

Entstanden ist das Rollstuhlbasketball-Training aus einer Zusammenarbeit zwischen Rosa Petram (Martinsclub Bremen) und Daniel Stöckel (Behinderten Sportverband Bremen). Über eine Kollegin, von Rosa Petram, die Daniel Stöckel aus anderen Projekten kannte, waren Petram und Stöckel beim Thema „Inklusionssport“ in Kontakt gekommen. Als Rosa Petram bei ihrem Arbeitgeber Martinsclub Bremen von einem Nutzer aus deren Wohnquartier gefragt wurde, ob der Martinsclub auch Rollstuhlbasketball in Bremen anbiete, weil ihm der Weg nach Achim zu weit war, fanden mit Daniel Stöckel Kommunikation, Planungsrunden sowie eine Ortsbegehung in der Schule in der Vahr statt und so entwickelte sich das Projekt „Rollstuhlbasketball in der Vahr“ Schritt für Schritt weiter.

Eine Trainingseinheit sieht in der Praxis so aus, dass es zunächst Aufwärm-Übungen, Regelkunde sowie Wissensvermittlung gibt und anschließend ein Trainingsspiel gibt. Dabei unterbricht Trainerin Eskandarifard bei Bedarf den Trainings- und Spielablauf, weist auf Fehler hin, erklärt Regeln und Spielzüge und zeigt engagiert deren korrekte Ausübung.

Über das Rollstuhlbasketball-Training ist bereits in Form eines Radiobeitrags bei „Bremen Eins“ berichtet worden, außerdem hat der Geschäftsführer von Tura Bremen, Alex Hartung, einen Kurzfilm produziert, der hier zu sehen ist: https://youtu.be/2Ez1DkMEK6g?si=Ka1MFfbjlg4l6BNL. Das Rollstuhlbasketball-Training soll außerdem Teil eines Dokumentarfilms der „compagnons cooperative inklusiver film“ werden. Damit das Projekt zukünftig weiter ausgebaut wird, nutzen Rosa Petram und Daniel Stöckel ihre jeweiligen Netzwerke, um Werbung dafür zu machen.

Auch für Menschen ohne Behinderung als Inklusionssport geeignet

Rollstuhlbasketball, eine seit 1960 in den Paralympischen Spielen etablierte Disziplin, zeichnet sich durch ein inklusives Punktesystem aus, das auf einer funktionalen Klassifizierung basiert und die spezifischen Fähigkeiten der Athleten im Umgang mit dem Rollstuhl und dem Ball berücksichtigt. Dieses System weist den Spielern Punktwerte zwischen 1 und 4,5 zu, wobei Athleten mit geringeren Beeinträchtigungen höhere Werte erhalten. Die Summe der Punkte der fünf aktiven Spieler eines Teams auf dem Spielfeld ist auf maximal 14 begrenzt, um Chancengleichheit zu gewährleisten.

Die Dimensionen des Spielfelds und die Dauer der Spielzeit sind identisch mit denen des olympischen Basketballs, jedoch mit einigen regeltechnischen Modifikationen, die den besonderen Anforderungen des Rollstuhlbasketballs Rechnung tragen. So ist beispielsweise kein Doppeldribbling erforderlich, und Spieler dürfen den Ball jederzeit mit beiden Händen aufnehmen oder auf dem Schoß ablegen, um ihn anschließend weiterzudribbeln. Die Fortbewegung im Rollstuhl erfolgt durch bis zu zwei Armschübe, bevor der Ball wieder gedribbelt werden muss, wobei auch das gleichzeitige Dribbeln und Fahren erlaubt ist. In der Verteidigung wird der Rollstuhl als Teil des Spielers angesehen, was bedeutet, dass jeglicher Körperkontakt, der im traditionellen Basketball als Foul gilt, auch hier untersagt ist.

Neben der paralympischen Variante steht Rollstuhlbasketball auch Athleten ohne Behinderung offen, sofern sie das Punktesystem berücksichtigen, was die Sportart zu einem inklusiven Erlebnis macht. Darüber hinaus bietet Rollstuhlbasketball Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, wie geistigen Beeinträchtigungen oder Gehörlosigkeit, die Möglichkeit, in angepassten Spielvarianten aktiv zu werden, wodurch die Sportart eine breitere gesellschaftliche Teilhabe fördert.

Behinderungen

  • Ataxia
  • Athetose
  • Muskelhypertonie
  • Unterschiedliche Beinlänge
  • Fehlen von Gliedmaßen
  • Beeinträchtigung des passiven Bewegungsapparats
  • Beeinträchtigung der Muskelkraft
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Foto: © LSB NRW / Andrea Bowinkelmann